Resumee
Ein Resumee über diese Zeit zu schreiben ist im Endeffekt nicht einfach, zum einen weil es noch so nah liegt und zum anderen weil meine Gedanken schon zu sehr in Richtung Mittelamerika gehen und sie so kaum dazu kommen in den letzten 2 vergangenen Monaten herumzuschweifen. Ein Versuch ist es trotzdem wert:
Beginnend mit der Ankunft fiel mir gleich auf, dass es für mich ein Vorteil war, das alles schon einmal gesehen zu haben. Flughafen, der Busabfahrtsort, die Stadt Las Palmas, die Uni, die Taxis usw. waren mir im Grunde schon bekannt und so stellte sich mir bei der Fahrt in die Residencia ein einziges Problem entgegen: die Sprache. Mit der hatte ich mich nämlich nur ganz wenig auseinandergesetzt und so fiel es mir schwer mit der Taxifahrerin zu kommunizieren, als wir die Residencia nicht gleich fanden. Das Sprachproblem im Allgemeinen wurde in den ersten Wochen durch meinen deutschen Mitbewohner Matthias bei wichtigen Dingen aufgehoben, der die ganzen Gespräche für Piso, Residencia-Karte (Karte mit der man als sog. Einwohner von Las Palmas in Spanien 50% billiger reisen kann) usw. für mich mitmanagete. Immer mehr lernte ich allerdings das Spanisch, das mir aufgrund meiner Französischkenntnisse etwas leichter zu fallen schien, als vielen anderen. Erst mit einem Sprachkurs der Uni, dann zunehmend nur noch in Eigenregie schaffte ich es, mich am Ende meiner 10 Wochen mit den Spaniern unterhalten zu können, wobei es nicht nur beim „Hola que tal“ blieb, sondern schon etwas mehr Konversation möglich war, als nur der stupide Smalltalk (der Wille der Spanier vorausgesetzt ;) )
So veränderte sich dann auch allmählich der Sprachengebrauch im Piso für mich. Anfangs eigl. nur über französisch wechselte es immer mehr ins Spanische über, das immer seltener und nur bei schwierigen oder wichtigen Themen wieder dem Französisch weichen musste.
Mit meinem Piso machte ich auch aus jetziger Sicht einen Glücksgriff. Tolle Wg mit Matthias und den beiden Franzosen, wobei hier vor allem Yacine herausgehoben werden muss, mit dem ich einen tollen Kerl kennengelernt habe, der zwar mit seinen 19 Jahren jung ist, aber einfach auf meiner Wellenlänge liegt. Es baute sich bei uns beiden nach und nach ein freundschaftliches Verhältnis auf, das auf beiderseitigem Interesse zueinander basierte. Der Abschied war schwer und für ihn war es ebenfalls nicht leicht, im Endeffekt fehlt ihm dort nun gewissermaßen der "große Bruder". ;) Eine zwar unbekannte Rolle für mich, aber echt schön, vor allem weil man zuschauen kann, wie sehr er sich dort entwickelt.
Die ersten beiden Wochen waren mit einigen organisatorischen Dingen gefüllt, weswegen wir erstmal eigl. nie am Strand waren: Piso suchen, Uni Sprachkurs, Bolsa de Vivienda, Residenciakarte, Piso einrichten, Fahrrad besorgen usw..
Irgendwann ging dann aber die Strandzeit los. Aufgrund der vielen Surfer lagen die Erasmusleute am Surferstrand, ganz nah am Auditorio, also etwas weiter weg vom ganzen Tourismus des Las Canteras. Wahnsinnig hohe Wellen prägten die Zeit, in der wir Surfen mit dem Körper perfektionierten, Football, Fußball, Frisbee und andere Sportarten spielten und uns die Sonne auf den Bauch brutzeln ließen. Temperaturen bis 39Grad und warmes Meerwasser waren angesagt und man suchte immer nach dem "besten Bocadillo der Strandpromenade".
Da ich durch den Tod und die Beerdigung meiner Oma den Anfang der Welcome-Week verpasste, war es für mich anfangs etwas schwieriger viele Leute kennenzulernen. Dadurch hatte ich auch meistens fast nur mit meinem Piso und mit Dejan richtig Kontakt. Dejan, halb Franzose, halb Serbe, lebte schon in Malaysia trotz seiner 20 Jahre und scheint ein Sprachtalent zu sein, denn er kann neben seinen Muttersprachen auch noch ziemlich perfekt Englisch und sehr gut Spanisch. Mit ihm sprach ich eigl. nur Englisch, was den Vorteil hatte, dass ich auch in dieser Sprache meine Fortschritte machte.
Die Zeit mit Mira war eine richtig schöne, in der ich viel gesehen (tolles wie unangenehmes) und auch weitere Leute kennengelernt habe. Mira war es die den Kontakt mit Jan und Henry "in die Wege leitete", wenn man das so sagen kann. Mit den beiden, mit denen ich bis zum Ende meiner Gran Canaria Zeit viel Kontakt hatte, machten wir auch den Playa de Guigui Trip. Der war natürlich Weltklasse und ist einfach ein Muss, wenn man die Insel besucht. Da lief auch alles harmonisch ab, wir sahen tolle Natur und einen nahezu perfekten Strand, hatten viel Spaß, eine komplett einsame Nacht mit Vollmond, Lagerfeuer, Arehucas usw :)
Der so viel versprechende Trip nach Teneriffa mit dem geplanten Abstecher nach La Palma wurde zur unangenehmsten Zeit, denn Mira wurde Besucherin mehrerer Krankenhäuser durch die Nierenbeckenentzündung, die uns erst mehrmals die 40km hin und zurück nach Puerto de la Cruz fahren ließ und uns dann einen Trip mit Krankenwägen und langen Wartezeiten durch Teneriffas Hospitals einhandelte. Hinzu kam, dass mein Spanisch kaum ausreichte mit dem Personal über die entstehenden Probleme zu reden ganz zu schweigen von der unüberwindbaren Sprachbarriere für Mira, denn Englisch war Mangelware in fast jedem Krankenhaus. Mit Sicherheit keine optimalen Voraussetzungen für einen solchen Aufenthalt. Mit Matthias und Dejans Hilfe schafften wir es aber dann wieder Richtung las Palmas, wo wir die letzten Tage ruhig verbrachten und nochmal das warme Klima genossen.
In der Zeit danach kam erstmals etwas Langeweile in mir auf, denn abgesehen von der Gewöhnung an Zweisamkeit durch Miras 3-wöchigen Besuch hatte das schöne Wetter eine Durststrecke und ich erkannte das Problem des "Nichtstudierens" unter lauter Studenten. Klar war das auch bei den anderen nicht so viel, dass sie nie zeit gehabt hätten, trotzdem gab es tage, an denen ich studenlang alleine war, die ich mir dann mit spanisch lernen und strand oder einkaufstouren verschönerte. Doch was ich mir schon vor der Zeit in Las Palmas dachte und was auch ein Grund war für nur 2 Monate Gran Canaria, wurde mir in der Zeit wieder bewusst: Ohne wirkliche Aufgabe wird es auch im Wetterparadies irgendwann mal langweilig. Surfen hätte ich sehr gut lernen können, nur hätte ich von beginn an diesen Sport lernen und mich damit intensiv beschäftigen müssen. Da war es dann schon zu spät, denn Surfen erfordert viel Zeit und viel Mühe und ist in 2-3 Wochen nicht einfach so zu erlernen, ganz abgesehen vom Material, das man nicht nur besorgen, sonder natürlich auch bezahlen muss..
Trotzdem konnte ich insgesamt auch diese paar Tage genießen. In den letzten drei Wochen kamen nämlich nochmals ein paar neue Dinge hinzu. Zum Beispiel das Paraninfo, die Disco die im Endeffekt zur „Stammdisco“ wurde, wenn man das für 3 Wochen sagen kann. Die Disco mit 2-3 Flors mit unterschiedlichster Musik war Treffpunkt für die Erasmusler, auch aus dem Grund, weil man dort im Grunde jeden Abend feiern konnte. Hier fällt mir noch das Charlestan ein, eine tolle Kneipe mit Livemusik an jedem Abend (ab 2uhr ;) ) wo man sogar selbst ein bisschen spielen kann. So saß ich dort einige Male am Klavier:) In den letzten Wochen lernte ich auch noch die beiden italienischen Mitbewohner von Jan und Henry kennen, von denen ich mit Mirco dann auch mehr zu tun hatte.
In der letzten Woche kam dann Stefan nochmal für 4 Tage zu einer „Stippcisite“, wie er es nannte ;). War auch ne coole Zeit, in der wir möglichst viel hineinpackten. Wir fuhren über die Insel, waren am Aufzug (am Meer), spielten Fußball am Strand und aufm Kleinplatz usw. Es war schön für ihn, das alles wieder zu sehen und schön für mich, denn diesmal konnte auch ich allen Gesprächen beiwohnen und kannte mich ebenfalls in der Stadt gut aus
Alles in Allem war es mit Sicherheit die richtige Entscheidung, für 10 Wochen nach Gran Canaria zu gehen, denn ich habe einiges erlebt, in einem Leben, das im Grunde ganz anders ist, als man es von zuhause kennt. Viele Leute, viele Sprachen, viel Meer/Strand und einige Erlebnisse haben die Zeit und natürlich auch mich geprägt und dazu beigetragen, dass es für mich 10 Wochen meines Lebens waren, die ich nicht mehr vergessen werde, und für die das Wort „Highlife“ geschaffen wurde.
Liebe Grüße an euch alle, ob in Spanien oder Deutschland!
Euer Tommy
Beginnend mit der Ankunft fiel mir gleich auf, dass es für mich ein Vorteil war, das alles schon einmal gesehen zu haben. Flughafen, der Busabfahrtsort, die Stadt Las Palmas, die Uni, die Taxis usw. waren mir im Grunde schon bekannt und so stellte sich mir bei der Fahrt in die Residencia ein einziges Problem entgegen: die Sprache. Mit der hatte ich mich nämlich nur ganz wenig auseinandergesetzt und so fiel es mir schwer mit der Taxifahrerin zu kommunizieren, als wir die Residencia nicht gleich fanden. Das Sprachproblem im Allgemeinen wurde in den ersten Wochen durch meinen deutschen Mitbewohner Matthias bei wichtigen Dingen aufgehoben, der die ganzen Gespräche für Piso, Residencia-Karte (Karte mit der man als sog. Einwohner von Las Palmas in Spanien 50% billiger reisen kann) usw. für mich mitmanagete. Immer mehr lernte ich allerdings das Spanisch, das mir aufgrund meiner Französischkenntnisse etwas leichter zu fallen schien, als vielen anderen. Erst mit einem Sprachkurs der Uni, dann zunehmend nur noch in Eigenregie schaffte ich es, mich am Ende meiner 10 Wochen mit den Spaniern unterhalten zu können, wobei es nicht nur beim „Hola que tal“ blieb, sondern schon etwas mehr Konversation möglich war, als nur der stupide Smalltalk (der Wille der Spanier vorausgesetzt ;) )
So veränderte sich dann auch allmählich der Sprachengebrauch im Piso für mich. Anfangs eigl. nur über französisch wechselte es immer mehr ins Spanische über, das immer seltener und nur bei schwierigen oder wichtigen Themen wieder dem Französisch weichen musste.
Mit meinem Piso machte ich auch aus jetziger Sicht einen Glücksgriff. Tolle Wg mit Matthias und den beiden Franzosen, wobei hier vor allem Yacine herausgehoben werden muss, mit dem ich einen tollen Kerl kennengelernt habe, der zwar mit seinen 19 Jahren jung ist, aber einfach auf meiner Wellenlänge liegt. Es baute sich bei uns beiden nach und nach ein freundschaftliches Verhältnis auf, das auf beiderseitigem Interesse zueinander basierte. Der Abschied war schwer und für ihn war es ebenfalls nicht leicht, im Endeffekt fehlt ihm dort nun gewissermaßen der "große Bruder". ;) Eine zwar unbekannte Rolle für mich, aber echt schön, vor allem weil man zuschauen kann, wie sehr er sich dort entwickelt.
Die ersten beiden Wochen waren mit einigen organisatorischen Dingen gefüllt, weswegen wir erstmal eigl. nie am Strand waren: Piso suchen, Uni Sprachkurs, Bolsa de Vivienda, Residenciakarte, Piso einrichten, Fahrrad besorgen usw..
Irgendwann ging dann aber die Strandzeit los. Aufgrund der vielen Surfer lagen die Erasmusleute am Surferstrand, ganz nah am Auditorio, also etwas weiter weg vom ganzen Tourismus des Las Canteras. Wahnsinnig hohe Wellen prägten die Zeit, in der wir Surfen mit dem Körper perfektionierten, Football, Fußball, Frisbee und andere Sportarten spielten und uns die Sonne auf den Bauch brutzeln ließen. Temperaturen bis 39Grad und warmes Meerwasser waren angesagt und man suchte immer nach dem "besten Bocadillo der Strandpromenade".
Da ich durch den Tod und die Beerdigung meiner Oma den Anfang der Welcome-Week verpasste, war es für mich anfangs etwas schwieriger viele Leute kennenzulernen. Dadurch hatte ich auch meistens fast nur mit meinem Piso und mit Dejan richtig Kontakt. Dejan, halb Franzose, halb Serbe, lebte schon in Malaysia trotz seiner 20 Jahre und scheint ein Sprachtalent zu sein, denn er kann neben seinen Muttersprachen auch noch ziemlich perfekt Englisch und sehr gut Spanisch. Mit ihm sprach ich eigl. nur Englisch, was den Vorteil hatte, dass ich auch in dieser Sprache meine Fortschritte machte.
Die Zeit mit Mira war eine richtig schöne, in der ich viel gesehen (tolles wie unangenehmes) und auch weitere Leute kennengelernt habe. Mira war es die den Kontakt mit Jan und Henry "in die Wege leitete", wenn man das so sagen kann. Mit den beiden, mit denen ich bis zum Ende meiner Gran Canaria Zeit viel Kontakt hatte, machten wir auch den Playa de Guigui Trip. Der war natürlich Weltklasse und ist einfach ein Muss, wenn man die Insel besucht. Da lief auch alles harmonisch ab, wir sahen tolle Natur und einen nahezu perfekten Strand, hatten viel Spaß, eine komplett einsame Nacht mit Vollmond, Lagerfeuer, Arehucas usw :)
Der so viel versprechende Trip nach Teneriffa mit dem geplanten Abstecher nach La Palma wurde zur unangenehmsten Zeit, denn Mira wurde Besucherin mehrerer Krankenhäuser durch die Nierenbeckenentzündung, die uns erst mehrmals die 40km hin und zurück nach Puerto de la Cruz fahren ließ und uns dann einen Trip mit Krankenwägen und langen Wartezeiten durch Teneriffas Hospitals einhandelte. Hinzu kam, dass mein Spanisch kaum ausreichte mit dem Personal über die entstehenden Probleme zu reden ganz zu schweigen von der unüberwindbaren Sprachbarriere für Mira, denn Englisch war Mangelware in fast jedem Krankenhaus. Mit Sicherheit keine optimalen Voraussetzungen für einen solchen Aufenthalt. Mit Matthias und Dejans Hilfe schafften wir es aber dann wieder Richtung las Palmas, wo wir die letzten Tage ruhig verbrachten und nochmal das warme Klima genossen.
In der Zeit danach kam erstmals etwas Langeweile in mir auf, denn abgesehen von der Gewöhnung an Zweisamkeit durch Miras 3-wöchigen Besuch hatte das schöne Wetter eine Durststrecke und ich erkannte das Problem des "Nichtstudierens" unter lauter Studenten. Klar war das auch bei den anderen nicht so viel, dass sie nie zeit gehabt hätten, trotzdem gab es tage, an denen ich studenlang alleine war, die ich mir dann mit spanisch lernen und strand oder einkaufstouren verschönerte. Doch was ich mir schon vor der Zeit in Las Palmas dachte und was auch ein Grund war für nur 2 Monate Gran Canaria, wurde mir in der Zeit wieder bewusst: Ohne wirkliche Aufgabe wird es auch im Wetterparadies irgendwann mal langweilig. Surfen hätte ich sehr gut lernen können, nur hätte ich von beginn an diesen Sport lernen und mich damit intensiv beschäftigen müssen. Da war es dann schon zu spät, denn Surfen erfordert viel Zeit und viel Mühe und ist in 2-3 Wochen nicht einfach so zu erlernen, ganz abgesehen vom Material, das man nicht nur besorgen, sonder natürlich auch bezahlen muss..
Trotzdem konnte ich insgesamt auch diese paar Tage genießen. In den letzten drei Wochen kamen nämlich nochmals ein paar neue Dinge hinzu. Zum Beispiel das Paraninfo, die Disco die im Endeffekt zur „Stammdisco“ wurde, wenn man das für 3 Wochen sagen kann. Die Disco mit 2-3 Flors mit unterschiedlichster Musik war Treffpunkt für die Erasmusler, auch aus dem Grund, weil man dort im Grunde jeden Abend feiern konnte. Hier fällt mir noch das Charlestan ein, eine tolle Kneipe mit Livemusik an jedem Abend (ab 2uhr ;) ) wo man sogar selbst ein bisschen spielen kann. So saß ich dort einige Male am Klavier:) In den letzten Wochen lernte ich auch noch die beiden italienischen Mitbewohner von Jan und Henry kennen, von denen ich mit Mirco dann auch mehr zu tun hatte.
In der letzten Woche kam dann Stefan nochmal für 4 Tage zu einer „Stippcisite“, wie er es nannte ;). War auch ne coole Zeit, in der wir möglichst viel hineinpackten. Wir fuhren über die Insel, waren am Aufzug (am Meer), spielten Fußball am Strand und aufm Kleinplatz usw. Es war schön für ihn, das alles wieder zu sehen und schön für mich, denn diesmal konnte auch ich allen Gesprächen beiwohnen und kannte mich ebenfalls in der Stadt gut aus
Alles in Allem war es mit Sicherheit die richtige Entscheidung, für 10 Wochen nach Gran Canaria zu gehen, denn ich habe einiges erlebt, in einem Leben, das im Grunde ganz anders ist, als man es von zuhause kennt. Viele Leute, viele Sprachen, viel Meer/Strand und einige Erlebnisse haben die Zeit und natürlich auch mich geprägt und dazu beigetragen, dass es für mich 10 Wochen meines Lebens waren, die ich nicht mehr vergessen werde, und für die das Wort „Highlife“ geschaffen wurde.
Liebe Grüße an euch alle, ob in Spanien oder Deutschland!
Euer Tommy
dreckspatz - 30. Nov, 17:27
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